Der Westplatz in der Ulmer Weststadt wurde am 12. Dezember 2013 in Theodor-Heuss-Platz umbenannt. Damit erinnert die Stadt an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, dessen Todestag sich am 12. Dezember 2013 zum 50sten Mal jährte.
In einem gemeinsamen Antrag hatten die Gemeinderatsfraktionen von CDU, FDP und FWG gefordert, einen Platz in Ulm nach Heuss zu benennen. Sie erinnerten in ihrem Antrag daran, dass „alle herausragenden Gründungsväter unseres Landes, wie etwa Konrad Adenauer, Ludwig Erhardt und Willy Brandt, durch Benennung von Bauwerken und Plätzen geehrt“ worden seien. In Abstimmung mit Oberbürgermeister Ivo Gönner wurde der Westplatz ausgewählt.
Insgesamt hat Theodor Heuss Ulm zwischen 1931 und 1958 mindestens sechsmal besucht – wenn auch nur einmal offiziell in seiner Funktion als Bundespräsident. 1931 hielt er im Saalbau als Reichstagsabgeordneter der DDP eine Rede aus Anlass der jährlichen Verfassungsfeier – zwölf Jahre zuvor war die Weimarer Verfassung unterzeichnet worden. Die nächsten drei Ulm-Besuche Anfang der 50er Jahre waren mehr oder weniger lange Zwischenstopps auf Reisen in den Urlaub, bei denen Heuss aber auch den Kontakt zum damaligen Ulmer OB Theodor Pfizer pflegte, mit dem er persönlich bekannt war. Ende Mai 1953 nahm der populäre Bundespräsident am Deutschen Feuerwehrtag teil, der in Ulm stattfand. Das letzte Mal war Heuss im Juli 1958 zu Gast in Ulm: Er stattete der noch jungen Hochschule für Gestaltung einen Besuch ab, anschließend führten ihn Dekan Dr. Seifert und Oberbürgermeister Pfizer durchs Ulmer Münster.
Heuss verstarb am 12. Dezember 1963, sieben Wochen vor seinem 80. Geburtstag, in seinem Stuttgarter Wohnhaus, wo er seit 1959 im Ruhestand gelebt hatte. Er wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart bestattet.
Text: Stadt Ulm