Die freie Presse als Säule der Demokratie
Der Bericht von der Veranstaltung am 26.9.2024 in Heilbronn.
(Quelle: Heilbronner Stimme)
https://theodor-heuss-freundeskreis.de/wp-content/uploads/2024/10/Zeitung-HSt-26.9.24.pdf
Der Bericht von der Veranstaltung am 26.9.2024 in Heilbronn.
(Quelle: Heilbronner Stimme)
https://theodor-heuss-freundeskreis.de/wp-content/uploads/2024/10/Zeitung-HSt-26.9.24.pdf
(Artikel HZ vom 30.7.2024)
Mit Genehmigung der Heibronner Stimme der Artikel zur Veranstaltung, die als Kooperationsveranstaltung von Friedrich-Naumann-Stiftung, Reinhold Maier Stiftung und dem Theodor-Heuss-Freundeskreis in Baden-Württemberg durchgeführt wurde.
Admiral Joachim Rühle, Chef des Stabes des Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE), und Michael Link MdB,
Koordinator für transatlantische Zusammenarbeit der Bundesregierung im Auswärtigen Amt, diskutieren über die aktuellen
Herausforderungen und Perspektiven der NATO in der neuen geopolitischen Weltlage.
Veranstaltungsort
Heilbronner Bankhaus, Abraham-Gumbel-Saal, 19:00 Uhr
Allee 20
74072 Heilbronn
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter freiheit.org/teilnahmebedingungen
Ihre Anmeldung können Sie auch per E-Mail oder Fax senden: Fax +49 30 69 08 81 02, E-Mail service@freiheit.org
„Heilige Nüchternheit“
Theodor Heuss und die Entstehung des Grundgesetzes
Freitag, 19. April 2024, 19:00 Uhr
Bürgersaal im Rathaus Brackenheim, Marktplatz 1 , Eintritt frei
Die Verabschiedung des Grundgesetzes und die Gründung der Bundesrepublik jähren sich 2024 zum 75. Mal. Gerade in einer Zeit, in der die deutsche Demokratie erstmals in ihrer Geschichte ernsthaft bedroht zu sein scheint und die Grundrechte des Grundgesetzes mehr oder weniger offen von wachsenden Teilen der Gesellschaft in Frage gestellt werden, ist es dringend geboten, an die Anfänge unserer so überaus erfolgreichen Demokratie zu erinnern. Ein Rückblick auf die Jahre 1948/9 kann auch das aktuelle Krisenempfinden relativieren.
Theodor Heuss war eine der zentralen Figuren des Parlamentarischen Rates und hat ganz maßgeblich zum Zustandekommen des Grundgesetzes beigetragen -ohne selbst Jurist zu sein. Er nahm sowohl inhaltlich Einfluss, als auch politisch. Als Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion war er oft das Zünglein an der Waage zwischen den etwa gleich starken konservativen und linken Teilen der verfassunggebenden Versammlung. Gleichzeitig versuchte er jede Polarisierung zu vermeiden. So erlangte er bundesweite Bekanntheit und schuf dadurch auch die Voraussetzungen für seine Wahl zum ersten Bundespräsidenten.
Der Vortrag beleuchtet den Beitrag von Theodor Heuss zur Entstehung des Grundgesetzes und seinen Aufstieg zu einem führenden Vertreter der neu entstehenden deutschen Demokratie.
Prof. Dr. Thomas Schnabel war Gründungsdirektor des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart, das er bis zu seiner Pensionierung leitete. Er ist Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Heidelberg<https://de.wikipedia.org/wiki/Ruprecht-Karls-Universit%C3%A4t_Heidelberg>.
Eine Kooperationsveranstaltung des Theodor Heuss Museums der Stadt Brackenheim und dem Theodor-Heuss-Freundeskreis in Baden-Württemberg e.V mit der Reinhold-Maier-Stiftung Baden-Württemberg
Im Anhang finden Sie einen Pressebericht der Heilbronner Stimme und einen Bericht des Amts- und Mitteilungsblatts der Stadt Brackenheim, die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Die Veranstaltung war hervorragend organisiert, die Grußworte, die tiefgehenden Vorträge, die Darbietungen der Schulklassen und die musikalische Umrahmung begeisterten die Teilnehmer. Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten für ihren Einsatz und ein Dank an die Besucher der Veranstaltung für ihr Kommen.
Parkplätze stehen am Bürgerzentrum
Brackenheim zur Verfügung.
Anmeldung bis zum 23. Januar 2024
mit E-Mail an sedef.oezbey@brackenheim.de
oder Fax 07135 105 188
Ausführliche Informationen siehe Link
Ludwig Theodor Heuss war am 23.10.2023 in Heilbronn im Literaturhaus zu Gast und erzählte unter anderem über sein Leben als Verleger.
Mit Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung hier der veröffentlichte Artikel zur Veranstaltung, die als Kooperationsveranstaltung von Friedrich-Naumann-Stiftung, Reinhold Maier Stiftung und dem Theodor-Heuss-Freundeskreis in Baden-Württemberg durchgeführt wurde.
Auf der Mitgliederversammlung des Freundeskreises am 10.9.2023 in Brackenheim wurde ein neuer Vorstand gewählt. Die bisherigen Vorstände Monika Drautz und Michael Link beendeten Ihre Amtszeit und wurden mit Dank und großer Anerkennung verabschiedet. Als neuer Vorsitzender wurde Dr. Richard Mössinger einstimmig gewählt.
Schatzmeister Prof.Dr. Volker Stadie und Schriftführer Jörg Brehmer wurden in ihren Ämtern bestätigt..
Als Beisitzer wurden einstimmig wiedergewählt: Prof. Dr. Christian Schrenk, BM i.R. Rolf Kieser, Susanne Blach.
Als neuee Beiräte wurde BM Albrecht Dautel aus Bönnigheim und Monika Drautz in das Gremium gewählt. Michael Link wird weiter im Freundeskreis mitarbeiten.
Mit Dr. Richard Mössinger haben wir einen hervorragenden Vorstand gewonnen, der den Freundeskreis mit großem Engagement durch die kommenden Jahre führen wird.
Der in Heilbronn geborene Dr. Mössinger hatte schon sehr früh seinen Traumberuf als Pfarrer gefunden. Er ist in einem sozialen und kulturellen Umfeld groß geworden, in dem die Persönlichkeit von Theodor Heuss sehr lebendig war. Er war Schüler und Schulsprecher des Theodor Heussgymnasiums in Heilbronn, trat 1970 in die FDP ein und war Pfarrer in der Heussstadt Brackenheim, wo in den achtziger Jahren die Erinnerung an den großen Sohn der Stadt lebendig gehalten wurde und auch heute noch allgegenwärtig ist.
Die auf die menschliche Freiheit, nicht abstrakt auf die Freiheit, bezogene Haltung des ersten Bundespräsidenten ist für unsere anonymer werdende Gegenwart eine wichtige politische Dimension, für die ich eintreten möchte, so ein Statement von Dr. Mössinger.
Dr. Mössinger war in seinem Berufsleben in vielen wichtigen kirchlichen Ämtern tätig. Politische und gesellschaftliche Themen waren ihm immer wichtig und Teil seines Engagements. Als ein Beispiel sei die Koordination der Verlegung von Stolpersteinen in Heilbronn genannt. Eine Aufzählung aller seine Tätigkeiten würde hier den Rahmen sprengen.
Mit diesem umtriebigen Mann an der Spitze des Freundeskreises darf der Freundeskreis Theodor Heuss in Baden-Württemberg e.V. getrost in die Zukunft blicken. Wir wünschen dem neuen Team alles Gute und freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen.
DEUTSCHLAND IM WANDEL 1948-2023
Von den Theodor-Heuss-Wunderjahren zur
Steinmeier-Stagnationszeit?
Der Vortrag wird auf der Mitgliederversammlung des THFK am 10.92023 im Theodor Heuss Museum in Brackenheim gehalten.
In seinem Vortrag wirft Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, einen
Blick auf die Entwicklung Deutschlands im Spiegel verschiedener politischer Stationen und zeichnet ein Bild des Aufstiegs und des
Wandels der Bundesrepublik, auch in Hinblick auf die Bewältigung aktueller Herausforderungen
Für weitere Informationen bitte dem Link folgen.
Liebe Mitglieder,
hiermit laden wir Sie für Sonntag, den 10. September 2023, 15.00 Uhr, zu unserer Mitgliederversammlung mit Neuwahlen ins Theodor-Heuss-Museum nach 74336 Brackenheim, Obertorstraße 27, ein.
Folgende Tagesordnung schlagen wir vor:
1. Begrüßung und Formalia
2. Bericht des Vorstandes und der Rechnungsprüfer
3. Aussprache und Entlastung
4. Neuwahl des Vorstandes und der Rechnungsprüfer
5. Allfälliges
NACH der Mitgliederversammlung laden wir um 16.00 Uhr herzlich zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, und einem kleinen Empfang am selben Ort ein.
Achtung: Die Mitglieder des bisherigen Vorstands laden wir für 14.15h für eine vorbereitende Vorstandssitzung ein, ebenfalls am selben Ort.
Mit freundlichen Grüßen,
Gez.: Monika Drautz Gez. Michael Georg Link, MdB
TERMINANKÜNDIGUNGEN:
Die Frage, ob Bundespräsident Theodor Heuss (1949 bis 1959) heute noch das höchste Amt in der Bundesrepublik erfolgreich übernehmen könne, beantwortete bei der letzten „Wissenspause“ im Heilbronner Deutschhof eine größere Mehrheit der 120 Zuhörer mit einem klaren „Ja“. Professor Christhard Schrenk, Direktor des Heilbronner Stadtarchivs, konfrontierte unter dem Leitthema „Zehn Fragen an zehn Tagen“ zuguterletzt mit dem Heuss-Thema. Mit seinem Gesprächspartner Michael Georg Link, FDP-Stadtrat in Heilbronn und Direktor des OSCE-Büros in Warschau (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), führte Schrenk einen genau so lockeren wie intensiven Dialog.
Link erinnerte, laut Heuss sollten die deutschen Staatsoberhäupter wie er überparteilich agieren und sich nicht unbedingt ins politische Tagesgeschäft einmischen. Professor Schrenk brachte auch den Vergleich mit den letzten Präsidenten (Horst Köhler, Christian Wulff) und dem amtierenden Bundespräsident ins Gespräch ein. Link erklärte, der heutige Präsident Joachim Gauck habe mit Heuss gemein, dass sie beide nicht immer auf Parteilinie seien. Theodor Heuss, 1884 in Brackenheim geboren und in Heilbronn ab 1890 aufgewachsen, amtierte 1949 als deutscher FDP-Vorsitzender und wurde aufgrund dieses Amtes 1949 von der Bundesversammlung zum Bundepräsidenten gewählt. Anschließend wählte der Bundestag Konrad Adenauer (CD) zum ersten Bundeskanzler.
Michael Georg Link wies in diesem Zusammenhang auf den „auf höchster Ebene ausgetragenen Meinungsstreit zwischen Heuss und Adenauer“ hin, der in einem 1989 dokumentierten Briefwechsel eindrucksvoll belegt ist. Einmal mehr schilderte Link den Bildungsbürger Theodor Heuss als Genussmensch, der auch in der provisorischen Bundeshauptstadt Bonn abends dem Brackenheimer Zweifelberg-Lemberger zusprach. „Aber das mit der Zigarre würde heute nicht mehr gehen“, fügte Michal Georg Link hinzu und beschrieb den Vergleich der heutigen Medienrepublik mit der Ära Heuss 1949 bis 1959. Deshalb müsste sich der liberale Freund der Künste mit dem hohen Qualitätsanspruch heute als Präsident umstellen aufs telegene Talk-Show-Zeitalter und auf eine kurzatmige Politik. Die Frage, ob Heuss diese auch internetgeprägte Politik mit gemacht hätte, wurde an diesem Abend freilich nicht beantwortet. Aber der Sohn aus dem beschaulichen Oberamtsstädtchen Brackenheim lebte ja in einer völlig anderen Zeit!
Wie Michael Georg Link am Rande der „Wissenspause“ andeutete, bemüht sich Theodor-Heuss-Freundeskreis Baden-Württemberg, jetzt um eine Veranstaltung mit dem Heuss-Enkel Professor Dr. med. Ludwig Theodor Heuss, der in Basel lebt und arbeitet.
Siegfried Schilling
Brackenheims Bürgermeister Rolf Kieser lädt auf 31. Januar zum 131. Geburtstag von Theodor Heuss ein. Der Grund, diesen ungeraden Geburtstag zu feiern: Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl übergibt Mobilar aus dem ehemaligen Amtszimmer von Professor Theodor Heuss aus dem württemberg-badischen Kultministerium an die Stadt Brackenheim. Der Großteil des Mobilars wird künftig im Präsidentenzimmer des Brackenheimer Rathauses ausgestellt sein. “Als Übergang zwischen dem historischen Rathaus und dem im November 2011 eingeweihten Erweiterungsgebäude haben wir einen besonderen Raum geschaffen, in dem die Porträts aller Bundespräsidenten Deutschlands zu sehen sind. Neues Herzstück dieser kleinen Ausstellung wird der Besprechungstisch des ersten Bundespräsidenten sein”, schreibt Rolf Kieser in der Einladung. Am 31. Januar wird auch die neu gestaltete Homepage des Theodor-Heuss-Museums präsentiert. Andrea Hahn (Literaturbüro Marbach) wird mit Sprecher Tobias Grauer aus Heuss-Briefen zu Vorgängen zitieren, die über den Schreibtisch von Theodor Heuss als Kultminister (von 1945 bis 1946) wanderten.
Der liberale Geist von Theodor Heuss schwebte einmal mehr zum Jahresbeginn am Dreikönigstag im gut besetzten Ahnenkeller der Eppinger Palmbräu über den Köpfen von Mitgliedern und Freunden der Unterländer FDP, als Ernst Burgbacher, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär in Berlin, die gewichtigte Bedeutung Liberaler im deutschen Politikbetrieb unterstrich. Der Hauptredner beim Politischen FDP-Dreikönig stellte fest, mit Angst werde derzeit in Deutschland Politik gemacht. Dabei erwähnte er Themen wie das Waldsterben oder die Immobilienblase in den USA, die durch Einmischung des Staates entstanden sei. Burgbacher warnte vor zu viel Staat und Reglementierung in Deutschland, zumal die “CDU eine sozialdemokratische Partei geworden ist”. Dazu nannte er ein griffiges Beispiel aus der neuen Landesbauordnung, die nun für jedes neue Wohnhaus einen überdachten Fahrradabstellplatz vorschreibt . . .
Burgbacher und Michael Link, Heilbronner FDP-Kreisvorsitzender, erinnerten in Eppingen einmal mehr an den im Mai 2014 verstorbenen Vorsitzenden des baden-württembergischen Theodor-Heuss-Freundeskreises, Staatssekretär a. D. Richard Drautz. Seine Witwe Monika Drautz trat ja inzwischen die Nachfolge in diesem Amt an. Und sie brachte dem Referenten Ernst Burgbacher ein bestens passendes Dankeschön-Präsent mit: Ein paar Flaschen aus dem Prädikatsweingut Drautz-Able, an deren weinbaulichen Ausbau noch Richard Drautz neben seinem Sohn Markus beteiligt war. Siegfried Schilling
Kürzlich wurde der neue Film “Heilbronner Weinvielfalt” Journalisten vorgestellt. In dem 76-Minuten-Streifen von Hajo Baumgärtner (Leingarten) trifft man den im Mai dieses Jahres völlig überraschend verstorbenen Richard Drautz, Gründer und erster Erster Vorsitzender des Theodor-Heuss- Freundeskreis Baden-Württemberg, an. Ex-Staatssekretär und Weinbaumeister Drautz sitzt inmitten einer Experten-Runde, die den Filmemacher bei der Regie fachmännisch beraten hat. So bleibt Richard Drautz mit diesem Dokument über den Heilbronner Weinbau in Geschichte und Gegenwart sozusagen erhalten.
“Er fehlt mir sehr” meinte bei dieser Gelegenheit Karl Seiter, Geschäftsfüher der Heilbronner Weingärtnergenossenschaft. Er äußerte damit das Mitgefühl, das zum Todes von Richard Drautz letzte Woche im populären Heilbronner Weindorf an allen Ecken und Enden zu hören war. “Ridschie” hatte ja das familäre Heilbronner Weingut Drautz-Able zu einem Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter enntwickelt, er pflegte andererseits aber auch vielfältige Verbindungen zu den Kollegen des Genossenschaftswesen, das ja im württembergischen Weinbau dominiert. Dazu war Richard Drautz als einziger Heilbronner Wengerter ab 1986 in der Forschungsgruppe HADES engagiert. Und zwar zusammen mit den Weingütern Fürst Hohenlohe-Oehringen, Graf Adelmann in Kleinbottwar, Jürgen Ellwanger in Winterbach und der Familie Fischer, Sonnenhof in Vaihingen-Gündelbach. Aus den ersten Buchstaben ihres Betriebsnamen ergab sich die Bezeichnung HADES. Dabei war auch das Staatsweingut Weinsberg.
Heute ist klar: Ohne HADES hätte das kleine Eichenfaß nicht so rasch seinen Siegeszug im deutschen Weinbau gemeistert. Die Weinreifung im kleinen Eichenfaß (Barrique) beeinflußt die Weinqualität merklich. Die Winzer erwarten von der Holzbehandlung Vanille- und Schokoladearomen, aber auch würzige Geschmacksnoten wie Rauch und Kaffee und nicht zuletzt mehr Körper für den Wein. Die Hadesgruppe forschte, wie lange der Wein im Eichenfaß lagern sollte oder welches französische oder deutsche Holz für welche Weinsorte geeignet ist. Richard Drautz weihte wenige Tage vor seinem Tod am 7. Mai noch seinen neuen Weinfaß-Keller im Hause Faißtstraße in Heilbronn ein. Inzwischen leiten seine Witwe Monika Drautz, die neue Vorsitzende Theodor-Heuss-Freundeskreises (THF), und ihr Sohn Markus das Pädikatsweingut.
Richard Drautz bewegte sich nicht nur politisch in der Spur von Theodor Heuss, sondern auch weinbaumäßig. Schrieb doch der erste deutsche Bundespräsident als Zwanzigjähriger bis 1905 seine Doktorarbeit über “Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn a. N.”. Dieses Werk wurde inzwischen mehrfach nachgedruckt. Zuletzt wurde es 2009 herausgegeben von THF-Beiratsmitglied Professor Dr. Christhard Schrenk (Heilbronner Stadtarchiv) und der Reinhold-Maier-Stiftung. Heuss blieb mit seiner Geburtsstadt Brackenheim und der Stadt seiner Schulzeit, Heilbronn, während seiner Präsidentenzeit von 1949 bis 1959 eng verbunden. In Heilbronn insbesondere mit dem Wengertesstand, mit dem er viele Freundschaften pflegte. Auch der Großvater von Richard Drautz war mit Theodor Heuss wohlbekannt. Nichtdestotrotz bevorzugte der Präsident in erster Linie den roten Brackenheimer Zweifelberg-Lemberger.
Der Film “Heilbronner Weinvielfalt” wird am 9. Oktober 2014 erstmals in der Heilbronner Kreissparkasse öffentlich gezeigt. In den aktuellen Stoff wurde ein historischer Film über den Heilbronner Trollinger von Berufsfeuerwehrmann Kurt Züfle, gedreht von 1962 bis 1965, eingearbeitet. Ab dem 9. Oktober ist die DVD zum Preis von 19,90 Euro im örtlichen Buchhandel und im Heilbronner Stadtarchiv zu kaufen.
Siegfried Schilling
Monika Drautz und Michael Georg Link wurden als Nachfolger von Richard Drautz gewählt
Als Nachfolger des im Mai dieses Jahres verstorbenen Richard Drautz wurden seine Frau Monika Drautz und Michael Georg Link zu Vorsitzenden des Theodor-Heuss-FreundeskreisesBaden-Württemberg Baden-Württemberg (THF)gewählt.
Bei der Mitgliederversammlung des Freundeskreises am 31.8.2014 im Schloß Ingersheim bei Ludwigsburg erinnerte der Interimsvorsitzende Harald Leibrecht an die große Trauerfeier, bei der mehr als tausend Weggefährten in der Heilbronner Kilinskirche am 14. Mai Abschied von Richard Drautz nahmen. Der frühere Heilbronner Stadtrat und Staatssekreär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium (2006 bis 2011) war Gründer und 25 Jahre Vorsitzender des Heuss-Freundeskreises. Auf Vorschlag von Leibrecht wählte die Versammlung Monika Drautz, Mitinhaberin des Heilbronner Prädikatsweingutes Drautz Able, mit dem ehemaligen Staatsminister und Heilbronner Stadtrat Michael Georg Link zu gleichberechtigten Vorsitzenden. Ebenfalls einstimmig wurden gewählt Schatzmeister Professor Dr. Volker Stadie (Heilbronn), Schriftführer Jörg Bremer (Schwäbisch Hall) sowie die Beisitzer Susanne Blach (Brackenheim), Professor Dr. Christhard Schrenk (Heilbronn), die Bürgermeister Volker Godel (Ingersheim) und Rolf Kieser (Brackenheim) sowie Klaus Griese (Kupferzell). Beratend ist Jochen Merkle von der Stuttgarter Reinhold-Maier-Stiftung für den THF tätig.
Beim Theodor-Heuss-Freundeskreis sind über hundert Mitglieder aus ganz Baden-Württemberg engagiert. Dabei ist neuerdings auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger und Heuss-Enkel Professor Dr. med. Ludwig Theodor Heuss aus Basel. Einziges
Ehrenmitglied ist seit 2013 Walter Scheel („Hoch auf dem gelben Wagen . . .“), Bundespräsident von 2004 bis 2009.
Harald Leibrecht erwähnte in seiner Rückblende die zahlreichen Gedenkveranstaltungen, die anläßlich des 130. Geburtstages und 50. Todestages des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1949 bis 1959) in seiner Geburtsstadt Brackenheim und in der Stadt Heilbronn, in der er seine Jugendjahre verbrachte. Beachtlich war hierbei die Jubiläumsschau „Theodor Heuss und die Kunst“ dieses Jahr vom März bis Juni in der Heilbronner Kunsthalle Vogelmann, mit der die zeitlebens enge und äußerst vielschichtige Beziehung des Staatsmannes, Journalisten und Literaten zu Kunst und Künstlern eindrucksvoll ins Blickfeld gerückt wurde.
Michael Georg Link, seit 1. Juli Direktor des OSCE-Büros in Polen (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), erklärt in einem Rundbrief an die Unterländer FDP-Mitglieder als kommissarischer Kreisvorsitzender: „Es für mich eine Selbstverständlichkeit, die Arbeit unseres langjährigen Vorsitzenden Richard Drautz in seinem Sinne fortzuführen“. Dies macht Link nun auch im Theodor-Heuss-Freundeskreis.
Von Siegfried Schilling
Liebe Mitglieder des Freundeskreises,
am 31.8.2014 ab 14:00 Uhr findet auf Schloss Ingersheim unsere Mitgliederversammlung statt.
Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf den nachfolgenden Link
https://theodor-heuss-freundeskreis.de/event/mitgliederversammlung-31-8-2014/
Prächtig fand sich der populäre Schauspieler Sebastian Koch in die Charakteristik des ersten Bundespräsidenten ein, als er dieser Tage zur Lesung “”Koch liest Heuss” in der Heilbronner Kreissparkasse auftrat. Die Zuhörer spürten deutlich, daß der 51-jährige Koch von dem Bundespräsidenten der Jahre 1949 bis 1959 und dessen literarische Klasse sichtlich begeistert ist. Wie wenn die Briefe und Reden von Heuss aus Kochs eigener Feder geflossen wären: Der prominente Vorleser macht sich Heuss´ Worte und Meinungen sozusagen zu eigen und läßt so Zeitgeschichte und Bilder entstehen. Die Lesung in der Sparkasse gehörte zu dem umfangreichen Beiprogramm, das die Schau “Theodor Heuss und die Kunst” in den Städtischen Museen Heilbronns vom März bis Ende Juni begleitet. Nicht nur das Heilbronner Publikum, auch viele prominente auswärtige Besucherinnen und Besucher sind erstaunt über den unermüdlichen und geradlinigen Kulturpolitiker Heuss, in Brackenheim im Zabergäu 1884 geboren und ab 1890 in Heilbronn aufgewachsen. Sebastian Koch, ein Stuttgarter, war aber bereits 2009 über “die große literarische Qualität” völlig überrascht, als er Heuss-Texte zu dessen 125. Geburtstag vorlas. Unter dem Titel “Der unterschätzte Präsident”. So wurde Koch damals in der “Süddeutschen Zeitung” zitiert: “Der Festakt war dann so eine typische Politikveranstaltung; Klaus Kinkel hat eine Rede gehalten, und im Publikum haben sie geschlafen. Als ich dann auf die Bühne kam, da hat der Saal nach wenigen Sätzen umgeschaltet. Einer nach dem anderen hat Heuss zugehört. Das fand ich beeindruckend, daß diese Texte heute noch so viel Kraft haben”. Damals gab Sebastian Koch folgende parlamentarische Tipps: “Jeder von den deutschen Abgeordneten sollte Heuss hören und sich fragen, warum er mal in die Politik gegangen ist”.
Siegfried Schilling
Heilbronn
Mehr als tausend Weggefährten aus Politik, Weinbau, Serviceclubs und Freundeskreisen bei der Trauerfeier für Richard Drautz
Von unserer Redakteurin Iris Baars-Werner
„Überwältigend viele Menschen gehen diesen Weg mit Euch“, tröstete Dekan Otto Friedrich die Trauerfamilie. Mehr als tausend Trauergäste nahmen gestern in der Kilianskirche Abschied von dem Heilbronner Weingärtner und FDP-Politiker Richard Drautz. Der 61-Jährige war völlig überraschend eine Woche zuvor an einem Herzversagen gestorben. „Schockiert“, wie es Oberbürgermeister Harry Mergel schilderte, „fassungslos“ wie es der frühere FDP-Staatsminister Michael Link nannte: Den meisten war es wohl so gegangen, als sie vergangene Woche die Todesnachricht erhielten.
Prominenz
Der frühere CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel erwies dem liberalen Weggefährten aus zwei Jahrzehnten Landtagsarbeit die letzte Ehre, der ehemalige FDP-Außenminister Klaus Kinkel führte die lange Liste der einstigen Größen der liberalen Bundes- und Landespolitik an (Dirk Niebel, Otto Solms, Ernst Pfister und viele mehr). Die aktuelle Politiker-Riege der FDP war vertreten durch den Landesvorsitzenden und den Fraktionschef, Michael Theurer und Hans-Ulrich Rülke, die Landesregierung durch Innenminister Reinhold Gall und Staatssekretär Ingo Rust (beide SPD). Stadt- und Landkreischefs, Abgeordnete und Stadträte, Behördenleiter und Verwaltungsmitarbeiter: Viele, mit denen der Kommunal- und Landespolitiker Richard Drautz zusammengearbeitet hatte, kamen in die Kilianskirche.
„Für das Wohl seiner Heimatstadt setzte er sich ein“, schilderte Harry Mergel die Fähigkeit von Richard Drautz, die Stadtratskollegen zum Kompromiss zu bewegen. Der Oberbürgermeister erinnerte auch daran, dass man unterschiedlichen politischen Lagern angehören und trotzdem mit Richard Drautz eine persönliche Freundschaft pflegen konnte.
Dem „Wengerter mit Leib und Seele“, wie Otto Friedrich ihn nannte, erwies der Berufsstand auch an diesem Tag die Achtung, die er ihm zu Lebzeiten entgegengebracht hatte. An „Richie, undogmatisch und unkonventionell, im Heimischen verwurzelt wie seine Reben“ erinnerte für seine Weinbaukollegen, die aus ganz Deutschland angereist waren, für das Barriqueforum und die Prädikatsweingüter Michael Graf Adelmann.
Freunde
Den „herzensguten Menschen“, der Freundschaft und soziales Engagement pflegte, schilderte Ulrich Kowalski für den Freundeskreis und die Serviceclubs Rotary, Round Table und Old Table. „Das Interesse an den Menschen prägte seine Arbeit, Treue war ihm wichtig“, ließ der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt und Heilbronner FDP-Repräsentant Michael Link die politische Arbeit von Richard Drautz Revue passieren. Er nannte ihn „einen freien Demokraten im besten Sinne“. „Auf, weitermache, schaffe, würde er sagen“, schloss Link: „So machen wir es.“
Auszug aus der „Heilbronner Stimme“ vom 15. Mai 2014
Am 7. Mai 2014 verstarb allzu früh und unerwartet, auf tragische Weise, unser bisheriger, seit Gründung des Vereins im Jahre 1988 ehrenamtlich engagierter Vorsitzender, Staatssekretär a. D. Richard Drautz, im Alter von erst 61 Jahren. Mit großem Erfolg und unermüdlich engagierte er sich für unseren parteiunabhängigen und gemeinnützigen Freundeskreis. Sein Tod hinterlässt eine unersetzliche Lücke. Seine humorvolle, bescheidene, liebenswerte, bodenständige, liberale Grundhaltung wird unvergesslich und vor allem Mahnung und Vorbild für die Zukunft bleiben. Wir gedenken in Dankbarkeit einer hochverdienten, allseits geschätzten Persönlichkeit unserer Heimat und unseres Landes Baden-Württemberg! Sein Wirken bleibt uns unvergessen. Wir gedenken in Dankbarkeit eines allseits geschätzten Politikers und Winzers, der unser Land maßgeblich geprägt hat. Bis zur Wahl eines Nachfolgers übernimmt MdB a. D. Harald Leibrecht – als langjähriger Weggefährte – den Vorsitz des Vereins.
Unser aller Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Monika und Sohn Markus sowie der ganzen Familie.
Stadt Köln gedenkt ihres Ehrenbürgers und des Bundespräsidenten
Am Donnerstag, 12. Dezember 2013, jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Bundespräsident Theodor Heuss. Am 26. August 1959 verlieh der damalige Oberbürgermeister Theo Burauen Theodor Heuss die Ehrenbürgerwürde. In seiner Dankesrede sprach er von seiner Bewunderung für den überparteilichen Kölner Bürgersinn, der sich bei der Durchsetzung vieler Projekte bewährte. Eine „Kölsche Fraktion“ mit Abgeordneten verschiedener Parteien im Landtag Nordrhein-Westfalens und im Bundestag seien zur Stelle gewesen, wenn die Interessen der Domstadt wahrzunehmen waren.
Am 31. Januar 1884 in Brackenheim geboren, studierte Heuss Nationalökonomie, Literatur, Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte und Staatswissenschaften an den Universitäten in München und Berlin. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er als politischer Redakteur der Zeitschrift „Die Hilfe“. Später schrieb er für große Tageszeitungen, Feuilletons und Magazine mit den Schwerpunkten Politik sowie Architektur und Design. Von 1920 bis 1933 war er Studienleiter und Dozent an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. Von 1923 bis 1926 gab er die Zeitschrift „Die Deutsche Nation“ heraus. Seine politische Laufbahn begann 1903, als Delegierter auf dem letzten Parteitag des Nationalen Vereins. Von 1924 bis 1928 und 1930 bis 1933 war Heuss Abgeordneter des Deutschen Reichstags. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitgründer der Rhein-Neckar-Zeitung und wurde Mitglied des Landtages von Württemberg-Baden, zunächst für die Demokratische Volkspartei, später für die Freie Demokratische Partei (FDP).
Im Dezember 1948 wurde er auf dem Gründungsparteitag der FDP zum Vorsitzenden von Westdeutschland und Berlin gewählt und war Mitglied des Parlamentarischen Rates zur Erarbeitung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Heuss wurde in den ersten Deutschen Bundestag gewählt und noch im selben Jahr von der Bundesversammlung zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Als höchster Repräsentant machte er sich verdient, indem Theodor Heuss der noch jungen Republik im Ausland zu neuem Ansehen verhalf.
Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nicole Trum
Der Westplatz in der Ulmer Weststadt wurde am 12. Dezember 2013 in Theodor-Heuss-Platz umbenannt. Damit erinnert die Stadt an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, dessen Todestag sich am 12. Dezember 2013 zum 50sten Mal jährte.
In einem gemeinsamen Antrag hatten die Gemeinderatsfraktionen von CDU, FDP und FWG gefordert, einen Platz in Ulm nach Heuss zu benennen. Sie erinnerten in ihrem Antrag daran, dass „alle herausragenden Gründungsväter unseres Landes, wie etwa Konrad Adenauer, Ludwig Erhardt und Willy Brandt, durch Benennung von Bauwerken und Plätzen geehrt“ worden seien. In Abstimmung mit Oberbürgermeister Ivo Gönner wurde der Westplatz ausgewählt.
Insgesamt hat Theodor Heuss Ulm zwischen 1931 und 1958 mindestens sechsmal besucht – wenn auch nur einmal offiziell in seiner Funktion als Bundespräsident. 1931 hielt er im Saalbau als Reichstagsabgeordneter der DDP eine Rede aus Anlass der jährlichen Verfassungsfeier – zwölf Jahre zuvor war die Weimarer Verfassung unterzeichnet worden. Die nächsten drei Ulm-Besuche Anfang der 50er Jahre waren mehr oder weniger lange Zwischenstopps auf Reisen in den Urlaub, bei denen Heuss aber auch den Kontakt zum damaligen Ulmer OB Theodor Pfizer pflegte, mit dem er persönlich bekannt war. Ende Mai 1953 nahm der populäre Bundespräsident am Deutschen Feuerwehrtag teil, der in Ulm stattfand. Das letzte Mal war Heuss im Juli 1958 zu Gast in Ulm: Er stattete der noch jungen Hochschule für Gestaltung einen Besuch ab, anschließend führten ihn Dekan Dr. Seifert und Oberbürgermeister Pfizer durchs Ulmer Münster.
Heuss verstarb am 12. Dezember 1963, sieben Wochen vor seinem 80. Geburtstag, in seinem Stuttgarter Wohnhaus, wo er seit 1959 im Ruhestand gelebt hatte. Er wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart bestattet.
Text: Stadt Ulm